Sonntag, 29. Juli 2012

Desert Eagle Muzzle Flash Feuerball

Desert Eagle .44 Magnum

 
Beim Stöbern in alten Fotos fand ich diese schönen Erinnerung an einen Ausflug zu Nikolaus 2008. Keine Stunde nördlich von Berlin befindet sich versteckt im Wald ein Spielplatz für große Jungs und kindsköpfige Männer: Die Raumschießanlage Harnekop
Damals konnte man da unter anderem dieses kleine Spielzeug ausleihen. Ich hab läuten hören, das Großkaliberschießen ginge da nicht mehr, weil die Versicherung zu teuer sei. Wäre schade. Eigentlich sollte ich direkt morgen mal anrufen und fragen...
Stimmt leider. Kein Schießen & Waffen ausleihen mehr für Gäste in Harnekop. Schade.

Samstag, 28. Juli 2012

Wiederladen .38 Special


Die Ladedaten sind keine Empfehlung zur Nachahmung!
Jeder Wiederlader handelt auf eigenes Risiko!

Beachtet die Ober- und Untergrenzen der Hersteller!

  Meine 38er

Für die Disziplin PPC 1500 muss man zwingend die Munition im Kaliber .38 Special selber herstellen. Die ist billiger als fertige Fabriklaborierungen, fliegt zuverlässig präzise über 50 Meter und darf angenehm schwach geladen sein. Wir haben keinen Mindestimpuls. Ein schwerer Revolver mit einer weichen Ladung schießt sich wie eine stärkere Luftpistole. Die selbstgebauten 38er fliegen immer gut, egal was man anstellt. Gut heißt in diesem Fall: Aufgelegt geschossen hält eine 6er-Serie das X der PPC-Scheibe auf 50 m. Wie dieses X aussieht, kann man im Titelbild dieses Blogs schön sehen. 

Das Blei

Ich verlade 125 gr Wadcutter, Diameter .357; High Speed, verkupfert, von H&N. Das linke Geschoss hat schon mal in einer Hülse gesteckt, an der Oberkante kann man noch eine Crimp-Rille erkennen. Bei meiner gebrauchten Ladepresse war der Taper-Crimp vom Vorbesitzer gut eingestellt, ich hatte keinen Grund, den zu verändern. 

Das Messing

Seit zwei Jahren benutze ich die selben Geco-Hülsen. Mittlerweile sind sie zum dritten Mal geladen. Man sagt, durch "fire forming" steigt die Präzision. 6 bis 10 Ladungen vertragen sie angeblich. Also viel trainieren und abwarten...

Das rauchfreie Kraut




Gleichermassen gut fliegen 3,2 gr Vectan BA-10 oder 4,0 gr Hodgdon HP-38. Beide Ladungen haben sogar nahezu dasselbe Volumen, da brauche ich gar nicht den Pulverfüller zu verstellen, wenn das Treibladungsmittel gewechselt wird. Bevorzugt ist natürlich immer das preisgünstigere Pulver.

Das Phosphor

 
Als Zünder eignen sich Federal 100 Small Pistol. Die sind relativ weich und zünden zuverlässig in getunten Revolvern mit schwächeren Schlagfedern. 
 

Die Patrone

Die Gesamtlänge der Patrone ist praktisch egal. Hauptsache die ganze Charge bleibt gleich. Ich lasse das Geschoss eine Idee aus der Hülse ragen. Dann flutscht das Nachladen mit dem Speedloader besser.

Die Ladedaten sind keine Empfehlung zur Nachahmung!
Jeder Wiederlader handelt auf eigenes Risiko!

Beachtet die Ober- und Untergrenzen der Hersteller!





Shooting Star Doug Koenig


Doug Koenig in Philippsburg
Vor kurzem begegnete ich einem der weltbesten Großkaliber-Schützen beim "European Open" Bianchi Cup-Turnier in Philippsburg. Der Amerikaner Doug Koenig ist ein echter Profi. Er gehört zu den wenigen Schützen, die auch vom Sport leben können. Wahrscheinlich muss auch er sehen, wie er zu seinem Geld kommt: In den USA gibt es stattliche Preisgelder, dazu kommt Sponsoring von Sachmitteln und in Bar. Dann betreibt er Handel mit Zubehör und schließlich gibt’s die Filme. Beim Wettkampf hatte er immer einen Kameramann dabei, auf Youtube unter "Doug Koenig" finden sich jede Menge professioneller Clips. Auf Dougs Website gibt es mehr Informationen.
Doug hat mit 19 angefangen, Wettkämpfe zu schießen und ein Jahr später als erster Schütze überhaupt den Bianchi Cup mit voller Punktzahl geschossen. Und das wiederholte er dann etliche Male, unter anderem auch bei der European Open.

Er ließ er sich gar nicht stören, als ich ihm mit der Kamera über die Schulter schaute. Die restlichen Fotos habe ich auf Flickr hochgeladen/the rest of my pictures from Doug I uploaded on flickr:
Mein Flickr-Fotostream Ordner Doug Koenig
Doug Koenig repariert einen Wackelkontakt an seinem Rotpunkt mit viel Akribie und Sorgfalt.
Im Koffer wartet ein exakter Zwilling von Dougs Wettkampf-Waffe, nur für alle Fälle.

Sonntag, 22. Juli 2012

P7 M8 Heckler&Koch

  Schwäbische Tüftelei

Die P7 erfreut Sportschützen und Sammlerherzen. Kompakt und präzise, dabei technisch hochinteressant. Und schließlich für den ihr zugedachten Einsatzzweck absolut ungeeignet. Als Schutzbewaffnung für Streifenbeamte konzipiert verursachte sie gerne auch tödliche Unfälle. Die P7 hat ein sogenanntes Griffspannsystem. Die durchgeladene Waffe schießt nur, wenn man den Griff zusammenpresst und so den Schlagbolzen spannt. Wenn aber Daumen, kleiner, Ring- und Mittelfinger ganze feste zudrücken, dann macht der Zeigefinger allein schon aus Solidarität auch mit. Und dann knallt es.
Wer fleißig übt - wie Sportler oder Spezialeinheiten das tun - schießt natürlich nicht unbeabsichtigt. Und für alle Begeisterten, die mit ihr umgehen können, hält die P7 noch einige andere technische Besonderheiten bereit.

Der Gaskolben

Die P7, normalerweise im Kaliber 9 mm Parabellum, arbeitet mit einem Feder-Masse-Verschluss. Ganz richtig, genau wie eine Kleinkaliber-Pistole stemmt sich die Verschlussfeder gegen die Gewalt der 9 Para, eine Verriegelung existiert nicht. Allerdings bremst ein Gaszylinder unter dem Patronenlager den Rücklauf. Eine Bohrung im Lauf leitet heiße Gase in den Zylinder. Am Verschluss hängt der passende Kolben (oben im Bild). Der zurücklaufende Verschluss muss sich also gegen die heißen Gase im Zylinder stemmen. Die P7 ist somit das Gegenteil von einem Gasdrucklader: Die heißen Gase beschleunigen die Verschlussbewegung nicht etwa, sondern bremsen und dämpfen sie und entlasten damit die Feder. Klingt komisch, funktioniert aber prächtig. Auf deutsch heißt der Spaß dann gasgebremster Feder-Masse-Verschluss. Eigentlich eine sehr gut Idee: Ohne Verriegelung kann der Lauf starr am Griffstück befestigt werden. Das steigert die Präzision ganz enorm. Um den starren Lauf wiederum wickelt sich die Schließfeder, ohne Federführungsstange kann die Waffe sehr niedrig bauen, bleibt kompakt und führig. Der Gaszylinder heizt das Griffstück allerdings extrem auf. Nach wenigen Magazinen, schnell geschossen, kann man ein Spiegelei drauf braten.  
 In den schwarzen Tiefen des Patronenlagers befindet sich die Bohrung zum Gaszylinder
Meine P7M8 hat einen beidseitigen Magazinhalter unter dem Abzugsbügel, wie ihn auch moderne Pistolen von H&K haben. Es gab auch Versionen mit einem einfachen Federbügel unten am Griffstück. Wer wissen will, wie diese heißen, der frage einen Sammler oder mache sich im Internet schlau.
 Der Lauf hat, typisch für H&K-Feuerwaffen, ein schier unzerstörbares Polygonprofil.
Die Pistole ist schlank, die Visierlinie sehr niedrig. Menschen, die sie zur Verteidigung brauchen, mögen das: Man kann sehr schnell und sicher in Anschlag gehen, das Griffspannsystem verlangt einen festen Griff.
Der Zerlegehebel ist in Wirklichkeit ein Knopf ganz am Ende des Grifstücks. Einen Verschlussfanghebel hat die P7 auch. Den kann man aber kaum sehen und nur sehr umständlich bedienen.